Die Chronik
Im Jahre 1920 wurde in München die Deutsche Bergwacht gegründet. Ihr Emblem,
das grüne Kreuz, ist heute im Original nur noch bei der Bergwacht Schwarzwald zu finden. Zwei Jahre
danach bekam auch der Schwarzwald eine Bergwacht und zwar als Unterabteilung des
Schwarzwaldvereines mit Sitz in Freiburg. Am 26. Juli 1926 meldete der damalige Vorsitzende des
Schönauer Schwarzwaldvereins, der Hauptlehrer Franz Metzger aus Aitern, drei Personen als
Bergwachtleute beim Hauptverein in Freiburg an.
Es waren: Gerichtsverwalter Hermann Streif, Sattlermeister Franz Schlageter
und der Eisenbahner Alfred Grass. Im September des gleichen Jahres kamen noch der Kaufmann Karl
Diewald und der Apotheker Erwin Kern hinzu. Ein Jahr danach wurde Hermann Streif Führer der
neugebildeten Organisation, die sich anfänglich hauptsächlich dem Naturschutz widmete.
1928 wurde der Skiclub Schönau-Belchen Mitglied der Bergwacht. Die
Unfallstation wurde im Gasthaus Multen eingerichtet, die sich lange Jahre im Nebenzimmer bei
Demmlers befand. Der damalige Belchenwirt Stiefvater stellt den Raum großzügigerweise zur
Verfügung. Aus dem Jahre 1930 wird berichtet, dass sich im Sanitätskasten nur Baldrian und
Kopfwehpulver befunden hätte, was im Gegensatz zu heute, vollkommen den Zweck erfüllte. Die
Verletzten wurden damals per Hornschlitten abtransportiert. Ab dem Jahre 1935 nahm der Skibetrieb
am Belchen zu. Die herrlichen Abfahrten, in den damals schneereichen Wintern, bis nach Schönau und
nach Neuenweg lockten viele auf den Belchen.
Die Bergwacht war zu jener Zeit mit dem Reichssportminsterium verknüpft,
welches diese Organisation, als vom DRK unabhängig, nach Kräften förderte. Das brachte es mit sich,
dass die Bergwachtmänner auch nicht uniformiert waren. Sie waren, in erster Hilfe ausgebildete
Ski-Läufer und Wanderfreunde.
1955 bildeten sich die Wiedener Kameraden zu einer eigenen, selbständigen
Ortsgruppe. Im Jahre 1956 entschieden sich die Mitglieder der Bergwacht Schönau, das Grundstück mit
der Ruine der Villa Treibs am Fuß des Belchens zu kaufen. Nach vielen Gesprächen, Überlegungen
und nachdem die Finanzierung gesichert war, wurde am 7.7.1957 der Kaufvertrag geschrieben. Somit
war die Bergwacht Schönau Besitzer des Grundstücks. Die Mitglieder sammelten und bettelten, um das
Objekt verwirklichen zu können. Die Bergwacht Schönau bekam auch hier aus allen Richtungen
Unterstüzungen. Viele örtliche Firmen waren am Bau beschäftigt. Am Innenausbau wurde oft bis spät
in die Nacht hinein gearbeitet, denn das Häuflein der Idealisten wurde immer kleiner, doch am
8.10.1961 wurde das Bergwacht-Heim eingeweiht. Wenn man heute auf das Entstehen dieses schönen und
großen Hauses zurückblickt, kann man nur Dank sagen all denen, die insgesamt 11.742 freiwillige
Arbeiststunden geleistet und ihre Freizeit, ja sogar ihren Urlaub geopfert haben, ohne irgendeine
Bezahlung dafür zu erhalten nur in reinem Idealismus für eine große Kameradschaft.
Das Haus Bergfried wurde damals als Familien- und Wanderheim genutzt, heute
wird es hauptsächlich von Vereinen oder für Familienfeste gemietet. Ebenso dient es der Bergwacht
Schwarzwald OG Schönau e.V. als Rettungswache und wird auch von der Landesleitung der Bergwacht
Schwarzwald für Fortbildungsveranstaltungen genutzt.