Große Verantwortung auf der Rückbank im Polizei-Hubschrauber
Interview mit Einsatzpartner
Im Juli erreichte uns per Facebook die Anfrage: „Hallo, ich bin ein Operator bei der Polizeihubschrauberstaffel BW und bin gerade auf euer tolles Foto vom 19. Juli vom Kandel gestoßen! Wäre es möglich, uns das Foto in voller Auflösung zukommen zu lassen?“ Kurze Zeit später bekam Sebastian Sielaff das gewünschte Foto und wir eine Einladung nach Rheinmünster-Söllingen zum Baden-Airpark. Denn wir wollten mehr über seine Arbeit erfahren!
Interview: Kathrin Frenz
Sebastian, du bist System Operator bei der Polizei Hubschrauberstaffel. Da muss man als Laie natürlich erstmal ein paar Dinge erklärt bekommen. Welche Aufgaben hat denn die Polizei Hubschrauberstaffel?
Neben der klassischen Fahndung nach Straftätern oder der Suche nach vermissten Personen übernehmen wir zahlreiche weitere Aufgaben wie den Transport von Personen und auch Gegenständen. Wenn zum Beispiel eine DNA-Probe schnell ins Labor muss, eine SEK-Einheit oder ein Hundeführer zu einem Einsatzort transportiert werden soll. Also bei allem was zeitkritisch ist, sind wir verfügbar. Aber auch dort, wo ein Blick von oben hilfreich sein kann: Bei der bei der Aufklärung von Umweltdelikten oder bei Verkehrsunfällen. Und wir sind mittlerweile auch mit der Rettungswinde oder dem Löschbehälter in Spezialfällen im Einsatz.
Ihr seid jetzt hier die Außenstelle: Wie kommt es, dass die Polizei Hubschrauberstaffel von Baden-Württemberg in Rheinmünster-Söllingen vertreten ist?
Genau, der Hauptsitz der Hubschrauberstaffel ist in Stuttgart. Dort stehen fünf Hubschrauber und auch unsere Technik sitzt dort. Hier in Rheinmünster-Söllingen sind wir mit einer Maschine für den badischen Landesteil zuständig. Denn der Schwarzwald ist oftmals eine Wetterbarriere: Bei gewissen Wetterlagen besteht das Problem, dass wir von Stuttgart aus nicht rüberfliegen könnten. Da kann man dann auf Schlechtwetter-Routen zum Teil bis nach Mannheim, manchmal auch gar nicht, ausweichen. Das könnte bei einem Einsatz zeitkritisch werden.
Wie bist du zur Polizei Hubschrauberstaffel gekommen?
Ich bin über die ganz normale Polizeiausbildung hierhergekommen. Ich war viereinhalb Jahre in der Einsatzhundertschaft, habe dort die ganzen Großeinsätze z.B. bei Demonstrationen mitgemacht. Danach war ich im Einzeldienst in Stuttgart auf dem Innenstadtrevier. Aber ich wollte so schnell wie möglich wieder hierher zurück in die Gegend, ich stamme aus Schwanau. Daher war ich dann zweieinhalb Jahren bei der Verkehrspolizei in Freiburg, bis ich die Ausschreibung zum System-Operator hier in Rheinmünster-Söllingen gesehen habe. Dafür habe ich mich beworben und das Auswahlverfahren mit Eignungstest und fliegerärztlichen Untersuchung bestanden.
Was genau macht denn ein System-Operator?
Ein System-Operator ist für die ganze Systemtechnik zuständig. Also alles, was nicht mit dem Fliegen an sich zu tun hat. Ich sitze hinten im Flieger und habe meinen Bildschirm vor mir, auf dem ich das Live-Bild der Kamera oder Kartenmaterial drauflegen kann. Ich bediene mit der Steuerungskonsole die Kamera und im Einsatz schaue ich, dass wir das entsprechende Ziel halten. Bei einer Personensuche zum Beispiel halte ich die Kommunikation mit zum Co-Piloten, der wiederum die Kräfte am Boden lenkt.
Wir haben außerdem die Löscheinsätze mit dem Löschbehälter, bei denen der System-Operator die Wasserbefüllung und die Auslösung des Behälters überwacht. Und mit dem Klettergeschirr können wir uns außen auf die Helikopter-Kufe stellen, um zum Beispiel mit der Kamera benötigte hochauflösende Unfallbilder zu machen. Dann gibt es noch in Stuttgart die Maschine mit Winde, bei denen ein Winden-Operator die Kollegen von der Bergwacht runterlässt und hochzieht...
Das gesamte Interview gibt es zum Nachlesen in der aktuellen Ausgabe unseres Mitgliedermagazins TRITTSICHER, das an Fördermitglieder kostenlos verschickt wird.
Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, presse(@)bergwacht.de, Telefonnummer: 0761 45891416