Bergwacht im Einsatz zwischen Luft und Wasser
icon.crdate06.10.2023
Auf der Hubschrauberkufe stehend, 70 Meter unter ihm kein Fels, kein unwegsames Gelände, sondern eine Wasserfläche, die vom Downwash aufgewühlt wird. Und als kleiner Punkt die zu rettende Person. Für Bergwacht-Luftretter Mirko Friedrich und seine Kollegen gehört dieses Szenario neuerdings zum Ausbildungsalltag.
Auf der Hubschrauberkufe stehend, 70 Meter unter ihm kein Fels, kein unwegsames Gelände, sondern eine Wasserfläche, die vom Downwash aufgewühlt wird. Und als kleiner Punkt die zu rettende Person. Für Bergwacht-Luftretter Mirko Friedrich und seine Kollegen gehört dieses Szenario neuerdings zum Ausbildungsalltag.
Ein einzigartiges Projekt ist in die Umsetzungsphase angelangt: Die DLRG Breisgau, die DRF Luftrettung Freiburg und die Bergwacht Schwarzwald haben sich zusammengetan, um die Luftrettung über Wasser im Schwarzwald zu entwickeln. Eine technisch anspruchsvolle Rettung, die für die ehrenamtlichen Bergretter der Bergwacht viele zusätzliche Ausbildungsstunden bedeuten.
Doch für welches Einsatzszenario wird eine Luftrettung über Wasser benötigt? Und wieso braucht es die Bergretter, die sich normalerweise am Fels oder im Schnee bewegen?
Beispiel Einsatzszenario als Auslöser
Ein Einsatzfall von 2021 bei Denzlingen. Eine Autofahrerin ist mit ihrem Auto mitten in der Elz gelandet und konnte sich, aufgrund der starken Fließgeschwindigkeit des Flusses, nicht selbst aus dem Auto befreien. Die Strömung war aufgrund von Hochwasser so stark, dass selbst ein Retter der DLRG Mühe hatte, das Auto zu erreichen. Die Entscheidung lag daher nahe, die Evakuierung der Fahrerin aus dem Auto per Helikopter-Winde als schnellsten und sichersten Weg anzugehen. Ein Rettungsspezialist Helikopter (RSH) der Bergwacht wurde dafür per Winde zum Auto heruntergelassen und konnte die in Not geratene Fahrerin mittels Rettungsschlinge sicher ans Ufer bringen.
Der Einsatz ist ein Beispiel für Einsatzszenarien, in denen die Unterstützung aus der Luft für eine schnelle Rettung sinnvoll ist. Bei einer Vielzahl von abgelegenen Gewässern in der Region ist der Rettungshelikopter am schnellsten vor Ort und daher eine gute Ergänzung zu den Einsatzkräften von DRLG oder Feuerwehr. Einsatzfälle wie in der Elz sind zwar selten, aber benötigen dann gut ausgebildete spezialisierte Einsatzkräfte auf allen Seiten. Die Bergretter der Bergwacht sind dabei als Profis an der Rettungswinde für die technische Rettung zuständig.
Daher wurde ein Ausbildungskonzept entwickelt, das seit Herbst 2022 regelmäßig gemeinsam trainiert wird.
Sonderausbildung für die Bergretter
Für die Rettungsspezialisten Helikopter bedeutete der neue Einsatzort Wasser eine Herausforderung. Die zehn RSHs, die sich für die zusätzliche Ausbildung bereit erklärt haben, mussten 2022 zunächst bei der DLRG das Schwimmabzeichen in Silber absolvieren, bevor das richtige Training in Gewässern beginnen konnte...
Der vollständige Artikel über das neue Bergrettungsfahrzeug findet sich in der aktuellen Ausgabe unseres Mitgliedermagazin TRITTSICHER.