Neues Einsatzfahrzeug im Schwarzwald
Bergwacht-Fahrzeuge waren über Jahrzehnte Fahrzeuge in der Größe eines VW-Busses mit der Aufgabe, Einsatzkräfte und Material so nah wie möglich an die Einsatzstelle zu bringen. Von dort musste zu Fuß weitergegangen werden. Heute sind die Anforderungen andere, richtige Bergrettungsfahrzeuge sollen auch problemlos in jedem Gelände abseits asphaltierter Straßen vorankommen. Der 2016 mit dem Innenministerium abgestimmte Standard bei der Fahrzeugbeschaffung setzt auf sichere, hochgeländegängige Fahrzeuge. Denn die Bergrettungsfahrzeuge müssen auch die 5 Prozent der Einsätze bewältigen können, die sich von Standardsituationen dramatisch unterscheiden, wie der Bergwacht-Einsatz bei der Flutkatastrophe im Ahrtal bestätigt hat.
Der im Frühjahr 2020 ausgelieferte beliebte Bergwacht-Amarok erfüllt diese Anforderungen tadellos und ist seither bei sechs Bergwacht-Ortsgruppen im Schwarzwald erfolgreich im Einsatz.
Als die nächsten Fahrzeug-Beschaffungen anstanden, stellte sich leider heraus, dass VW die Herstellung dieses Fahrzeugmodells ausgesetzt hatte, es war nicht mehr zu bekommen. Abwarten, ob die Produktion in den nächsten Jahren wieder aufgenommen wird, war keine Option. Ein neues Bergrettungsfahrzeug musste gefunden werden: Der Landrover Defender Modell 130 wurde als geeignetes Fahrzeug entdeckt.
Das neue Bergrettungsfahrzeug im Schwarzwald, das nun bei den Ortsgruppen Höchenschwand, Offenburg und Schönau in den Einsatz fährt, unterscheidet sich deutlich vom Bergwacht-Amarok: Statt eines Gelände-Krankentransportwagens mit zugelassener Patiententransport-Berechtigung sollte der Defender in der Ausstattung flexibler und modularer werden. Patienten können damit zwar aus dem Gelände transportiert werden, aber nur zur behelfsmäßigen Rettung mit dem Ziel der Übergabe an den straßengebundenen Rettungsdienst. So ist er ohne Patientenliege wie ein normaler Pkw aufgebaut mit Fahrer- und Beifahrersitz sowie Platz für drei Einsatzkräfte auf der hinteren Sitzbank.
Neben der flexiblen Ladungssicherung durch Airlineschienen im Kofferraum, bietet das geländegängige Luftfahrwerk einen großen Vorteil für die Anforderungen der Bergwacht: Die oft langen Anfahrtswege zu einem Einsatzort bestehen in den meisten Fällen zunächst aus normalen asphaltierten Straßen, bevor es ins unwegsame Gelände geht. Durch das Luftfahrwerk haben die neuen Einsatzfahrzeuge eine gute und sichere Straßenlage auf der Anfahrt, im Gelände lässt sich das Fahrzeug dann per Knopfdruck hochfahren.
Allgemein wurde bei der Ausstattung des Defenders, soweit es der finanzielle Rahmen zuließ, auf größtmögliche Geländegängigkeit und Sicherheit geachtet.
Der vollständige Artikel über das neue Bergrettungsfahrzeug findet sich im Mitgliedermagazin TRITTSICHER.