Erstes Forum Luftrettung
Das Forum Luftrettung wurde von der Bergwacht Schwarzwald und dem Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg ins Leben gerufen, um den Akteuren im Rettungswesen eine Plattform für den Austausch mit dem Fokus Luftrettung zu bieten.
Rund 70 Vertreter verschiedener Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben kamen am Montag in Denzlingen zusammen. Darunter neben den Bergwachten aus Württemberg und Bayern, den verschiedenen in Baden-Württemberg aktiven Hubschrauber-Betreibern auch Vertreter des Regierungspräsidiums Freiburg, Feuerwehren, der Polizei und verschiedener Integrierter Leitstellen.
Begrüßt wurde durch den Landesvorsitzenden der Bergwacht Schwarzwald, Adrian Probst, und Prof. Dr. Hans-Jörg Busch, dem ärztlichen Leiter des Zentrums Notfall- und Rettungsmedizin des Universitätsklinikums Freiburgs. Beide stellten das Ziel einer Wissens- und Erfahrungsbündelung dem Tag voran. Dr. Jörg Braun, Medizinischer Leiter der DRF eröffnete mit seinem Vortrag zur Bedeutung der Luftrettung im Alltag. Im Weiteren beleuchteten Experten in Kurz-Vorträgen mit anschließenden Fragerunden die Bedeutung der Luftrettung in verschiedenen Einsatzsituationen. Dr. Frank Lerch (Ärztlicher Leiter DRF Station Freiburg) und Mirko Friedrich (Rettungsspezialist Hubschrauber Bergwacht Schwarzwald) schilderten spezifische Einsatzsituationen im unwegsamen Gelände. Kreisbrandmeister Christian Leiberich aus dem Kreis Emmendingen, Mirco Bahr (Einsatzleiter DLRG) und Oliver Barth (Pilot DRF) thematisierten die Luftrettung über Wasser und die Möglichkeit der Unterstützung durch Rettungsspezialisten Helikopter der Bergwacht Schwarzwald – ein neues, vielbeachtetes regionales organisationsübergreifendes Konzept.
Beim Thema Luftrettung in der Nacht präsentierte Dr. Urs Pietsch (Notarzt Rega und Air Zermatt) nicht nur die besonderen Risiken und den aktuellen europaweiten Forschungsstand, sondern betonte auch die Vorteile der Nachteinsätze und deren Besonderheiten in Bezug auf Risiko und Schulungsbedarf.
Der Vormittag endete mit zwei Vorträgen zur Luftrettung im Katastrophenfall. Dr. Matthias Ruppert (Geschäftsführer Medizin) und Dr. Jens Schwietring (Leiter Medizin) von der ADAC-Luftrettung referierten von den eindrücklichen Erfahrungen als Luftrettungsbetreiber im Ahrtal mit seinen ganz besonderen nie dagewesenen Herausforderungen für die Luftretter. Matthias Schübel (Referent Einsatz Bergwacht Schwarzwald) ergänzte mit einem abschließenden Impulsvortrag zur Luftrettung im Katastrophenschutz ebenfalls anhand der Erfahrungen, die die Bergwacht bei ihrem Einsatz im Ahrtal gemacht hat und stellte das Konzept Fachdienst Bergrettung im Katastrophenschutz der Bergwacht Schwarzwald vor, welches auch die Luftrettung beinhaltet.
Die jeweils an die Vorträge anschließenden Diskussionen zeigten nicht nur den Austauschbedarf, sondern auch das Austauschinteresse aller Beteiligten.
Hierauf lag dann auch der Schwerpunkt des am Nachmittag stattfindenden vierten Runden Tischs der Luftrettung mit sechs verschiedenen Workshops. Ausbildungs-, Alarmierungs- oder neue Einsatzmöglichkeiten standen bei diesen unter anderem im Fokus. Als Workshop-Referenten waren zusätzlich Experten der Integrierte Leitstelle Freiburg, des Bergwacht Zentrums für Sicherheit und Ausbildung sowie der Bundeswehr, Rega und der Polizei Hubschrauberstaffel beteiligt.
Zum Abschluss des Tages wurden die Ergebnisse der Workshops präsentiert. Klar für die Teilnehmenden war die Notwendigkeit, in Zukunft solch eine Austauschmöglichkeit fest als Veranstaltungstermin zu etablieren.